Wir möchten dennoch eine kurze Zusammenfassung bereitstellen für alle, die danach suchen.
Voraussetzungen
Im Norden fängt die Zone ab der Polargrenze an. In Finnland (wo wir waren) also um Rovaniemi oder nördlicher. Für die Nordlichter gilt: Je weiter nördlich man fährt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, sie zu erleben. Doch keine Sorge, wir waren auch „nur“ in Rovaniemi unterwegs und haben sie mehr als intensiv erlebt.
Eigentlich sind die Lichter das ganze Jahr über aktiv, allerdings ist es im Sommer zu hell um sie sehen zu können. Hier kommt schon die erste Bedingung für die Nordlichter: Es sollte so finster wie möglich sein.
Der Winter dauert in der Arktis von Ende September bis März. Ihr solltet eure Reise also am besten zu dieser Jahreszeit unternehmen. Bedenkt aber, dass es zu dieser Zeit nur um die vier Stunden Tageslicht hat. Perfekt für Nordlichter, eher weniger für andere Aktivitäten.
Wenn ihr euch ausserdem in einer Stadt befindet, fahrt unbedingt aus der Stadt heraus, denn die Lichtverschmutzung, welche Städte verursachen, behindern das Vorhaben.
Die Aurora erscheint dann zwischen 17:00 Uhr und bis in die frühen Morgenstunden. Oft nur für wenige Minuten, wenn man Glück hat mehrere Stunden. Und wir hatten unfassbares Glück: Von 19:30 Uhr bis vier Uhr morgens konnten wir fast durchgehend Nordlichter am Himmel sehen.
Ein weiteres Kriterium um die Lichter zu sehen, ist ein (nahe zu) wolkenfreier Himmel. Wir hatten vier Tage lang einen stark bewölkten Himmel und es war wirklich überhaupt nichts zu sehen.
- Beste Reisezeit: Ende September bis März
- Ort: Arktis, umso nördlicher desto besser
- Wolkenfreier Himmel
- Keine Lichtverschmutzung durch Städte
Wie weiß ich, dass Nordlichter erscheinen werden?
Es gibt heutzutage aber tolle kleine Helfer: Aurora Apps, welche einen benachrichtigen, wenn Nordlichter am Himmel sind. Wir haben zwei während unserer Finnland Reise genutzt. Einmal „Aurora Alert – Rovaniemi“ und einmal nur „Aurora“ (oder „Polarlicht-Vorhersage“).
Die erste App ist natürlich nur auf Rovaniemi beschränkt, hat aber perfekt funktioniert. Wir wurden per Push-Up Benachrichtigung informiert, als die Lichter am Himmel waren.
Bei der „Aurora“ App kann man noch mehr die aktuellen Lichter, unabhängig vom Standort, tracken. Dort kann man aber zusätzlich seinen Standort angeben und wird auch hier benachrichtigt, wenn die Möglichkeit von Nordlichtern besteht.
In den Apps wird auch der sogenannte KP-Index angezeigt. Er gilt allgemein als sehr verlässlich, allerdings auch nicht unfehlbar. Der KP-Index geht von einer Skala von eins bis neun, wobei eins wenig Aktivität und neun eine hohe Aktivität bedeutet.
Die Bilder, welche ihr hier seht haben einen KP-Wer zwischen 2 und 5.3. Das war das höchste gemessene laut unserer App. Wir finden schon 5.3 übermäßig spektakulär, wie die Lichter am Himmel tanzen und regelrecht aufleuchten. Wir können uns gar nicht vorstellen, was bei einem Wert von 9 am Himmel los sein muss.
- „Aurora“-App zum tracken der Nordlichter
- KP-Wert von 1-9 um die Intensität vorauszusagen.
- Bei KP-Werten von 3-5 sind die Lichter schon mit bloßem Auge sehr intensiv wahrnehmbar
Die richtige Ausrüstung
Natürlich könnt ihr versuchen mit dem Smartphone die Nordlichter zu fotografieren. Bei starker Intensität wird euch das mit modernen Modellen auch gelingen. Wir haben auch einige Bilder mit dem iPhone gemacht und waren positiv überrascht! Im Vergleich zu den Bildern mit unserer Kamera sind diese aber doch stark verrauscht.
Deshalb empfehlen wir euch die Fortografie mit einer Kamera, welche ihr manuell einstellen könnt.
Ausserdem ein lichtstarkes Objektiv, idealerweise eine Blende von 2.8 oder besser. Vorzugsweise Weitwinkel.
Ein Stativ, damit nichts verwackelt und optional ein Fernauslöser.
Eine Stirnlampe kann bei ziemlicher Dunkelheit helfen, wir haben sie durch den hellen Mond nicht benötigt.
Kamera Einstellung
Wie gesagt sind wir keine Fotografie-Profis, aber wir finden unsere Bilder doch ganz passabel. Deshalb hier unsere Kamera Einstellung zum Fotografieren der Aurora:
Blende 1.8 bzw. 2.8
ISO zwischen 1600 und 6400
Belichtungszeiten zwischen 1/4 Sekunden und 5 Sekunden
WB bei 3400 K
Bildstabilisator unbedingt ausschalten
Schärfe auf unendlich
Wir hatten zudem Vollmond, was den Vordergrund sehr hell erscheinen lässt – wir werfen sogar einen Schatten auf unseren Bildern.
Ein heller Vollmond ist eigentlich sehr kontraproduktiv für die Polarlichter, da es bei schwacher Intensität sein kann, dass man die Lichter dadurch nicht mehr sieht. Zum Glück hatten wir sehr leuchtstarke Nordlichter in dieser Nacht und keine Probleme beim beobachten und fotografieren.
Wenn ihr nicht so schnell bewegende Nordlichter habt, könnt ihr euch an diesen Verschlusszeiten orientieren:
Langsam bewegende Lichter: 5 – 15 Sekunden
Schwache Lichter: 15 – 25 Sekunden
Wir hoffen, dass ihr euch den Wunsch von Nordlichtern erfüllen könnt. Aber denkt daran, es gehört auch eine gehörige Portion Glück dazu! In der Natur lässt sich nichts erzwingen.
Hi ihr beiden Reiselustigen! Bin durch Zufall auf euren Blog gestoßen und vor allem begeistert von den schönen Bildern. Mich würde interessieren, welche Kamera ihr habt. Liebe Grüße!
Liebe Michaela,
Vielen lieben Dank! Wir fotografieren mit der Sony Alpha 7 III 🙂
Liebe Grüße Claudia