Georgien ist bisher eine der größten Überraschungen für uns. Auch auf unserem Instagram-Kanal scheint das Land viele zu interessieren, da es einfach noch nicht so viele Informationen, wie über andere beliebte Länder gibt.
Wir haben im Sommer 2023 eine 11-tägige Georgien Rundreise als Roadtrip gemacht und möchten euch hier unsere Stationen mit den Orten, die man auf keinen Fall verpassen sollte, vorstellen.
Wenn ihr euch fragt, wann die beste Reisezeit ist, wie viel Zeit ihr einplanen solltet und wie ihr am besten anreist, dann schaut auf unsere Georgien Übersichtsseite.
Wo miete ich mir einen Mietwagen in Georgien?
Für Georgien könnt ihr auf den gängigen Buchungsportalen nachsehen, ob ihr ein für euch passendes Fahrzeug findet, wie zum Beispiel Rentalcars.com*.
Wir haben tatsächlich mitten in Tiflis bei einem kleinen Autoverleih unser Auto gemietet. Es wirkte auf den ersten Eindruck etwas dubios, aber es hat alles wunderbar geklappt. Uns war ein 4×4 Auto wichtig, da wir bis nach Uschguli fahren wollten. Das hat auch geklappt.
Das empfehlen wir euch also auf jeden Fall: Bucht ein 4×4 mit hoher Bodenfreiheit. Die Strassen in Georgien sind relativ gut ausgebaut, aber es gibt eben auch ausnahmen und bei zwei Orten auf der Liste ist 4×4 fast Pflicht.
1. Stopp: Tiflis
Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr einen Hin- und Rückflug von und nach Tiflis habt. Wir haben einen Direktflug von München bekommen und hatten sogar ein super Angebot, so dass die Business Class günstiger war als die Economy. Zu Tiflis haben wir einen eigenen Artikel geschrieben, den ihr hier nachlesen könnt.
Für die Übernachtung können wir euch das Siberia Hotel* oder das Tbilisi Downtown Guest House* empfehlen.
Ansonsten ist hier noch einmal zusammengefasst, was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte:
- Chronicles of Georiga
- Altstadt & Glockenturm von Rezo Gabriadze
- Mother Georgia
- Festung Nariquala
- Sameba Kathedrale
- Tabor Monastery of the Transfiguration
- Ein Schwefelbad nehmen

2. Stopp: Dschwari & Zhinvali
Wir starten die eigentliche Georgien Rundreise nach einem Aufenthalt in Tiflis gleich nördlich von der besagten Stadt. Dort liegen die Swetizchoweli-Kathedrale und Dschwari. Dschwari ist etwas einfacher zu sehen, da es auf einem Hügel liegt. Das Parken ist kostenlos und es ist leicht dorthin zu kommen. Die Kathedrale liegt mitten in der Stadt und wir haben sie uns nur von dem Hügel aus angesehen, auf dem Dschwari liegt. Überhaupt ist die Aussicht von hier sehr schön.
Nach einem kurzen Halt geht es weiter nach Norden zum Zhinvali Reservoir. Hier ist vor allem die Festung Ananuri sehenswert. Von hier aus geht es weiter nach Stepanzminda in der Region Mzcheta-Mtianeti. Umgangssprachlich wird die Region oft noch Kazbegi genannt, da sie früher so hiess.


3. Stopp: Kazbegi
In Kazbegi angekommen, ist die wichtigste Sehenswürdigkeit die Dreifaltigkeitskirche Gergeti. Die Kirche ist georgisch-orthodox und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie kann entweder zu Fuß (ca. 1,5-2 Stunden) oder mit dem Auto erreicht werden. Wir wollten ursprünglich zu Fuß gehen, aber da wir uns gleich zu Beginn der Reise erkältet haben, haben wir uns für das Auto entschieden.
Das Parken ist kostenlos und es gibt keine Eintrittsgebühren.
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag und Samstag: 09:00-17:00 Uhr
Freitag: 09:00-22:00 Uhr
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Region sind die Gveleti-Wasserfälle, die Dariali-Schlucht und das Truso-Tal.
Wie gesagt, wegen unserer Erkältung konnten wir leider nichts davon ausprobieren.


4. Stopp: Nach Gori über Uplisziche
Von Kazbegi fahren wir nun erstmal wieder südlich, vorbei am Georgisch-Russischen-Freundschaftsdenkmal. Wen das interessiert, kann hier halten. Uns hat die Landschaft hier mehr beeindruckt, als das Bauwerk selbst. Es geht nun weiter nach Uplisziche. Dies ist eine beeindruckende Höhlenstadt in Georgien, die etwa 10 km östlich von Gori liegt. Sie ist eine der ältesten Siedlungen des Landes und stammt aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. In ihrer Blütezeit (zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert) lebten hier bis zu 20.000 Menschen.
Der Eintritt zur Besichtigung der Höhlen kostet 7 Georgische Lari (GEL), wenn keine Führung gebraucht wird.
Die Höhlen sind täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Bitte beachtet, dass es hier sehr touristisch zugehen kann. Wir kamen zeitgleich mit zwei grossen Touristenbussen an.
Am Abend solltet ihr dann in Gori ankommen. Wir haben im Hestia Boutique Hotel* übernachtet und können es wärmstens empfehlen. Vor allem das Frühstücksbuffet war klasse.

5. Stopp: Kutaissi & Outdoor Schwefelbad
Bei Sonnenaufgang lohnt sich ein Besuch der Gori Fortress. Sie thront auf einem Hügel im Stadtzentrum und bietet einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Es handelt sich um eine offene Ruine und es gibt keine Öffnungszeiten oder Eintrittspreise.
Nach dem Frühstück geht es weiter in die drittgrößte Stadt Georgiens: Kutaissi.
Auf dem Weg dorthin macht ihr einen kleinen Abstecher zur Kazchi-Säule. Das lohnt sich besonders mit einer Drohne. Auf der monolithischen Kalksteinsäule, die etwa 40 Meter hoch aus der westgeorgischen Landschaft ragt, wurde ein Einsiedlerkloster errichtet. Es erinnert ein wenig an die Meteora-Region in Griechenland.


Sehenswertes in Kutaissi
Da Kutaissi sehr groß ist, gibt es viel zu sehen. Am besten hat uns das Gelati-Kloster gefallen. Gebaut wurde diese im 12. Jahrhundert und ist bekannt für seine gut erhaltenen Fresken und Mosaike.
Wer noch mehr Kirchen sehen möchte, sollte sich die Bagrati-Kathedrale anschauen. Die im 11. Jahrhundert erbaute Kathedrale thront, wie in Georgien üblich, auf einem Hügel über der Stadt und bietet einen beeindruckenden Blick auf Kutaissi.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Prometheushöhle. Wir waren zwar nicht dort, aber es ist eine der größten Höhlen Georgiens mit beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten. Es ist auch möglich, in dieser eine Bootsfahrt zu machen.
Naturliebhaber sollten einen Abstecher zum Okatse Canyon machen. Hier gibt es auch schöne Wanderwege und einen Wasserfall.


Outdoor Schwefel Bad: Sulfur Pool
Eines unserer größten Highlights in Georgien waren die Sulfur Pools. Sie liegen südlich von Kutaissi und sind nur über eine Schotterstraße mit großen Schlaglöchern zu erreichen. Einer der Gründe, warum wir ein 4×4-Fahrzeug empfehlen.
Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und an der Hauptstraße (von Amaghleba nach Wani) ist auch ein Schild mit einem Bild der Pools aufgestellt, so dass ihr die Abzweigung nicht verpassen solltet.
Wir waren morgens um 07:00 Uhr dort, weil wir dachten, es sei menschenleer. Tatsächlich waren aber schon zwei Familien am Baden. Wir sind dann dazugestoßen und haben mit unseren Drohnenbildern gewartet, bis die Familien weg waren. Wir hatten ein Zeitfenster von 20 Minuten alleine, bis die nächste Familie kam. Der Platz ist also bei den Einheimischen sehr beliebt. Parken ist kostenlos und einen Eintritt gibt es nicht. Es gibt eine einzelne Holzkabine, bei der es möglich ist sich umzuziehen.

6. Stopp: Mestia & Uschguli
Unser nächstes Halt auf der Georgien Rundreise ist Uschguli, das höchstgelegene bewohnte Dorf Europas. Auf dem Weg von Kutaissi nach Uschguli übernachten wir in Mestia. Die Stadt liegt auf 1.500 m Höhe und gilt als Tor zum Kaukasusgebirge. Sie ist bekannt für ihre mittelalterlichen Wehrtürme und die traditionelle georgische Architektur. Hier gibt es noch Supermärkte und den letzten Geldautomaten vor Ushguli, den man nutzen sollte, da man in Ushguli nur noch bar bezahlen kann.
Sehenswürdigkeiten in Mestia
Die charakteristischen Wehrtürme Swanetiens aus dem 9. bis 12. Jahrhundert prägen das Stadtbild Mestias und dienten einst als Schutz vor Feinden. Auch heute noch sind sie ein wichtiger Bestandteil des Stadtbildes.
Wer sich für die Geschichte der Region interessiert, findet in Mestia auch ein Museum für Geschichte und Ethnographie.
Von Mestia aus starten unzählige Wanderungen, die wir leider nicht gemacht haben. Besonders empfehlenswert soll die Tageswanderung zum Chaladi Gletscher oder zu den Koruldi Seen sein.


Ist die Fahrt von Mestia nach Uschguli wirklich so schlimm?
Vor unseren Recherchen haben wir Horrorgeschichten über den Zustand der Strasse von Mestia nach Uschguli gelesen. Viele Leute haben ganz davon abgeraten, sie zu benutzen, weil es so gefährlich sein soll. Lasst euch davon nicht abschrecken, jeder Bericht darüber ist wahrscheinlich veraltet (unserer mittlerweile sicher auch), denn die Strasse war hervorragend ausgebaut und schön frisch asphaltiert. Es wird fleißig daran gearbeitet, die Strasse bis Uschguli komplett zu asphaltieren. Als wir dort waren (August 2023) fehlten noch die letzten 7 Kilometer. Und ja, diese waren nicht so toll zu fahren, da es extrem grosse Schlaglöcher gab. Grund Nummer 2 ein 4×4 Fahrzeug zu buchen. Aber vielleicht ist die Strasse ja jetzt fertig. Versucht so viele aktuelle Informationen wie möglich zu finden und wenn ihr ein passendes Auto habt, lasst euch nicht so verunsichern – außer ihr habt wenig bis keine Fahrpraxis, dann kann die Strecke tatsächlich sehr herausfordernd sein und die Überlegung, ob ihr euch nicht einen Transport nach Uschguli besorgt, ist berechtigt.

Sehenswürdigkeiten in Uschguli
Uschguli liegt etwa 2.200 m über dem Meeresspiegel und ist die höchstgelegene, ständig bewohnte, Siedlung in Europa. Das Dorf ist berühmt für seine mittelalterliche Architektur und seine spektakuläre Lage. Aufgrund seiner historischen Bedeutung gehört das gesamte Dorf zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wie in Mestia gibt es auch hier zahlreiche Wehrtürme aus dem Mittelalter. Was uns persönlich besonders gut gefallen hat, ist die Aussicht auf den höchsten Berg Georgiens, den Schchara (5.193 m).
Sehenswert ist auch die Lamaria-Kirche aus dem 9. Jahrhundert.
Ansonsten gibt es hier eigentlich nicht viel zu sehen, es ist wirklich ein kleines Dorf und die Besonderheit liegt eher in der wunderschönen Landschaft und der spannenden Anreise. Von Uschguli aus kann man auch einige Wanderungen starten, da wir aber immer noch krank waren, haben wir leider keine gemacht und können euch auch keine empfehlen.


Zurück nach Tiflis
Von Uschguli geht es zurück nach Tiflis. Wir selbst sind den gleichen Weg bis Mestia gefahren und von dort dann aber südlich von Kutaissi entlang. Wer mehr Zeit hat, sollte unbedingt an die Küstenstadt Batumi. Dafür hatten wir leider keine Zeit mehr, sie soll allerdings mit ihren Wolkenkratzern ein starker Kontrast zum restlichen Land sein.
Wir hoffen die Einblicke in unsere Georgien Rundreise haben euch inspiriert dieses schöne Land zu besuchen. Es ist tatsächlich ein recht unterbewertetes Reiseziel, das etwas mehr Liebe verdient.
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