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Das Paradies auf Erden könnte über all sein. Schon einmal vermutet, dass es in Japan ist?
Die Inselkette Okinawa ist definitiv nah dran. Topisches Wetter das ganze Jahr über, tolle Tauchspots, japanisches Essen, surfen, und noch vieles mehr. Wieso haben nur so wenige Menschen bisher etwas davon gehört? Menschen die sich für Geschichte, speziell den zweiten Weltkrieg interessieren, kennen vielleicht noch dieses abgelegene Inselparadies. Die Schlacht um Okinawa war nämlich eine der letzten Gefechte 1945 und wurde dann von den USA eingenommen.
Okinawa ist übrigens nicht nur eine Insel. Es gibt zwar die „Okinawa Main Island“, die größte und touristische, aber es gibt tatsächlich über 150 Inseln im Ostchinesischen Meer. Wenn wir von touristisch sprechen, reden wir übrigens von Japanern, welche in Okinawa Urlaub machen und höchstens vereinzelte Amerikaner oder Chinesen. Wir sind während unserem einwöchigen Aufenthalts übrigens nur einem weiteren westlichen Gesicht begegnet. Wer also ein etwas anderes Japan kennenlernen möchte, sollte sich definitiv hier aufhalten.
Transport
Wenn ihr einen JR-Railway Pass habt – vergesst ihn. In Okinawa gibt es außer einer Magnetschwebebahn in Naha keinen Schienenverkehr. Entweder ihr mietet euch einen Mietwagen (japanische Übersetzung des Führerscheins erforderlich) oder fahrt mit dem Bus. Zwischen den Inseln verkehrt man mit Fähren oder per Flugzeug. Der größte Flughafen in Okinawa ist in „Naha“ auf der Hauptinsel.
Bus fahren in Okinawa ist am Anfang vielleicht etwas verwirrend. Mit den Busplänen konnten wir irgendwie nichts anfangen und haben einfach bei jedem haltenden Bus nach unserer Station gefragt, bis es geklappt hat.
Man steigt dann in den Bus ein, zieht ein Ticket und bezahlt dann dieses erst beim aussteigen.
Okinawa Main Island
Ihr werdet vermutlich nicht um die Main Island herum kommen. Auf der größten Insel Okinawas gibt es viel zu sehen, deshalb empfehlen wir euch auch ein paar Tage hier zu bleiben.
Zu den Highlights hier gehören unter anderem:
Die Shuri-Festung auf einem Hügel der Stadt. Sie ist UNESCO-Weltkulturerbe und aus dem 14. Jahrhundert. Leider wurde sie zerstört und 1992 wieder aufgebaut.
Daichi Makishi Kōsetsu Ichiba – ein überdachter Markt mit tonnenweise ausgefallenem Essen. Hier kann man definitiv seinen Hunger stillen oder shoppen gehen.
Die Hokusai Street ist eine tolle Einkaufsmeile um shoppen zu gehen und bietet neben Souvenirs und Essen unter anderem auch coole Hawaii Hemden oder Surfer Kleidung.
Der Naha Fukushūen (Fuzhou Garden) ist ein wunderschöner Garten mit chinesischen Einflüssen. Zum entspannen wirklich ideal.
Am Naminoue Beach findet ihr einen kleinen Strandabschnitt zum baden gehen, imposanter ist jedoch der dazugehörige Shintō-Schrein Naminoue-gū. Da wird über Neujahr hier waren, hatten wir keine Chance den Schrein zu besichtigen. Zu viele Leute kamen für ihre Neujahrswünsche hierher. Die Leute am Schrein zu beobachten, war aber definitiv auch sehr spannend.
Das Okinawa-Churaumi-Aquarium möchten wir nicht unerwähnt lassen, obwohl wir selbst nicht hier waren. Es ist allerdings das zweitgrößte Aquarium der Welt und beherbergt sogar Walhaie. Wir selbst haben kurz überlegt, und dann aber dagegen entschieden. Wir besuchen keine Zoos oder Aquarien mehr und bevorzugen die Tiere irgendwann in freier Wildbahn anzutreffen.
Whale Watching
Von Januar bis März ist die ideale Zeit um Buckelwale vor den Kerama Inseln zu sehen. Sie kommen den weiten Weg von Alaska nach Okinawa um ihre Kälber zu gebären und aufzuziehen. Wir selbst haben eine Whale Watching Tour gebucht, welche vom Hafen Naha aus gestartet ist. Abgesehen von Chinesen, waren wir noch mit einer Amerikanerin an Board, deren Freund auf Okinawa stationiert ist.
Whale Watching ist immer so eine Sache, man bekommt leider keine Garantie einen Wal zu sehen. Wir hatten jedoch Glück und haben einen Wal mit seinem Kalb regelmässig blasen sehen. Das Highlight war dann kurz vor Schluss, als der Wal einmal komplett aus dem Wasser gesprungen ist. Was für ein Gänsehaut-Moment! Wir lieben die Unterwasserwelt und unser größter Wunsch ist es einmal mit Walen zu schnorcheln oder tauchen. Aber fürs erste war diese Whale Watching Tour ausreichend und definitiv empfehlenswert. Wir haben für unsere Tour 34 € pro Person bezahlt, was absolut bezahlbar ist. In anderen Teilen der Welt zahlt man für so eine Tour ja gerne mal einen dreistelligen Betrag.
Tokashiki Island
Tokashiki Island ist die größte der Kerama Inseln. Sie liegt recht nahe an Okinawa Main Island und ist deshalb leicht und innerhalb von 35 Minuten mit der Fähre zu erreichen. Vor Ort gab es dann einen Bus, der einem zum größten und bekanntesten Strand gefahren hat: Den Aharen Beach. Der Bus war zwar nicht sonderlich voll, aber alle Insassen haben sich zum Strand begeben und wir wollten etwas mehr Ruhe haben. Wir sind also zu Fuß zum Tokashiku Beach gelaufen. Es ging in etwa 2,5 Kilometer bergauf und wir haben eine halbe Stunde gebraucht. Das war die beste Entscheidung überhaupt, denn hier war nichts los. Wir hatten den kompletten Strand wirklich für uns alleine. Es gab schöne Strandpavillions in denen wir unser mitgebrachtes Essen genießen konnten.
Als wir eine Runde schnorcheln waren, haben wir sogar eine Schildkröte entdeckt und sind eine kurze Weile mit ihr geschwommen – das war einfach genial. Das Wasser ist super klar und das Blau unbeschreiblich. Der Blauton „Kerama-blau“ wurde übrigens nach dem Farbton des Wassers dieser Inseln benannt.
Weitere Inseln
Es gibt noch so viele weitere Inseln zu erkunden, leider hatten wir nur fünf Tage in diesem Paradies, aber wissen jetzt schon, dass wir noch einmal kommen werden. Schon alleine um dort zu Tauchen.
Die Insel Yonaguni zum Beispiel beherbergt eine mysteriöse Unterwasserruine und im Winter ganze Hammerhai Schulen.
Auf Yaeyama hat man die Möglichkeit Mantas zu sehen und Miyako ist interessant für Höhlentaucher.