Ich bin verliebt! Alex meinte schon seit ein paar Jahren „Ich zeige dir irgendwann mal die Dolomiten!“ und dieses „irgendwann“ war dann ein Pfingstwochenende! Drei Tage in Südtirol – es war ein Traum! Wer Zeit für ein verlängertes Wochenende hat, sollte sich einen Mini-Roadtrip in den Dolomiten mal genauer anschauen. Was es zu sehen gibt, zeigen wir euch hier.
Wir sind Kurven über Kurven gefahren. Den ganzen lieben langen Tag. Zwischendurch gab es wunderschöne Zwischenstopps am Pragser Wildsee oder dem Karersee. Warum unsere Rundwanderung zu den Drei Zinnen aber nicht stattfinden konnte, könnt ihr hier nachlesen!
ANFAHRT ÜBER DEN FLÜELAPASS
Unsere Reise beginnt in Rapperswil. Freitagabend nach der Arbeit fahren wir gemütlich Richtung Südtirol. Wir haben uns den Flüelapass für die Route ausgesucht und hatten dabei richtig Glück, denn er wurde erst drei Tage zuvor geöffnet. Kurz vorher lag noch zu viel Schnee!
Wie viel Schnee das war, haben wir beim Fahren bemerkt. Unfassbar, was für Massen am Straßenrand lagen! Im Mai hatte es bei uns noch recht viel geschneit und das war die Konsequenz daraus. Es war wirklich faszinierend den Pass zu fahren. Wenn ihr aus der Schweiz angefahren kommt, solltet ihr die Strecke definitiv mitnehmen. Aus Deutschland wird man wohl leider eine andere Route nehmen.
Einen ersten tollen Fotostopp hatten wir am Reschensee, einem Stausee im westlichen Südtirol. Dort ragt nämlich ein Kirchturm aus dem Wasser. Bei uns hatte es einen niedrigen Wasserpegel, aber es war dennoch sehr Sehenswert.
Unseren ersten Übernachtungsstopp hatten wir im Hotel Greif in Mals*, denn wir wollten die Strecke abends nicht komplett durchfahren.
Es ist ein wirklich großes Zimmer, mit einer tollen Sitzecke, bei der man auch gut am Laptop arbeiten kann.
KARERSEE / LAGO DI CAREZZA
Nicht geplant und deshalb umso glücklicher, sind wir an den Karersee (it: Lago di Carezza) gekommen. Er ist mit Abstand der schönste See, den ich bis jetzt bestaunen durfte. Nicht umsonst trägt er noch die Namen „Regenbogensee“ oder „Märchensee der Dolomiten“. Das klingt schon ziemlich erwartungsvoll, oder? Es wird ihm aber gerecht! Die smaragdgrüne Farbe des Sees, welcher so klar ist, dass man auf den Grund sehen kann und die spektakuläre Bergkulisse im Hintergrund sind eine Augenweide! Der See trägt aber auch wegen einer Legende seine schönen Beinamen:
„Einer Sage zufolge lebte im Karersee einst eine wunderschöne Wasserjungfrau, in die sich der Hexenmeister von Masaré verliebte. Um ihre Gunst zu gewinnen, empfahl ihm die Hexe Lanwerda, sich als Juwelenhändler zu verkleiden und einen Regenbogen vom Rosengarten bis zum Latemar zu schlagen. Diesen Rat befolgte er, vergaß jedoch sich zu verkleiden. So wurde er von der Wasserjungfrau entdeckt, die für immer im See verschwand. Der Hexenmeister war so wütend, dass er die Regenbogenstücke und Juwelen in den See warf. Deshalb schimmert der See heute immer noch in prächtigen Regenbogenfarben.“ – zitiert von Suedtirolerland.it
Am See gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz. Eine Stunde kostet 1 € und man wird wohl zwischen ein und zwei Stunden hier verweilen. Wir sind einmal um den kleinen See spaziert, das dauert an sich nicht so lange. Da wir noch viel Fotografiert haben, waren wir dann ca. 1 h 15 m dort. WCs und ein kleiner Kiosk sind vor Ort vorhanden.
VON ALPENPASS ZU ALPENPASS NACH TOBLACH
Mendolapass, Sellapass, Grödner Joch, Falzaregopass und noch viele mehr. Wer nach Südtirol fährt, darf keine Angst vor kurvigen Straßen haben – und vor dem Fahrstil der Italiener. Die Straßen sind exzellent für Motorradfahrer und so kam es dann auch, dass sich zu 80 % Motorräder auf den Straßen befanden. Da aber viel los ist und in Italien mit allem gerechnet werden muss, ist große Vorsicht geboten!
Wir hatten leider einen Autounfall, da uns ein entgegenkommendes Fahrzeug in einer nicht einsehbaren Rechtskurve komplett die Kurve geschnitten hat. Glücklicherweise wurde keiner Verletzt, aber so haben wir nun auch Bekanntschaft mit italienischen Polizisten machen dürfen. War tatsächlich lustiger als es vielleicht klingen mag und ein Erlebnis, das wir nicht so schnell Vergessen.
Unser Ziel war Toblach, hier haben wir im Hotel Simpaty* zwei Nächte verbracht. Es ist ein noch recht neues Hotel mit Sauna und Whirlpool und sehr gutem Abendessen. Wir haben uns für das Hotel entschieden, da wir die Drei Zinnen Wanderung machen wollten und Toblach für uns der perfekte Ausgangspunkt war.
INSTAGRAM HOTSPOT PRAGSER WILDSEE / LAGO DI BRAIES
Ich wische durch meinen Instagram Feed, wieder und wieder. Sehr oft sehe ich Bilder von Frauen in einem schnuckeligen Holzboot in einem smaragdgrünen See und einer tollen Bergkulisse. Irgendwann habe ich so oft schon ein Herz auf dieses Motiv verteilt, dass ich ihn mittlerweile sofort erkenne: den Pragser Wildsee (it: Lago di Braies). Der See gehört zu den größten und tiefsten Bergseen der Dolomiten und befindet sich auf 1496 m Höhe über dem Meeresspiegel. Der Pragser Wildsee ist Teil des UNESCO-Welterbe „Dolomiten“ und ist auch einer der meist besuchten Seen in Südtirol. Ob das an Instagram liegt? Mit Sicherheit, zumindest für die jüngeren Leute.
Die nette Dame an der Hotelrezeption hat mir erklärt, dass der Touristenboom mit der Serie „Die Bergpolizei“ mit Terence Hill begann. Denn hier war einer der Drehorte.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum will die Claudia an einen Ort, den sie schon gefühlt 100 Mal in Instagram geliked hat. Muss doch in Echt einfach nur langweilig sein, oder? Auf keinen Fall! Egal wie Oft ich eine Landschaft auf einem Foto gesehen habe, in Natura ist der Ort meistens viel beeindruckender! Manchmal kann man natürlich enttäuscht werden, wenn man einen leeren Platz erwartet, aber stattdessen hunderte Touristen um einen herum sind, wie ich in Bali erlebt habe. Beim Pragser Wildsee habe ich mich aber auf Touristenmassen eingestellt, welche auch eingetroffen sind. Lag sicher auch am Pfingstwochenende, aber sonst ist der See sicher auch gut besucht.
Vom See selbst wurde ich aber nicht enttäuscht.
Bootsfahrt
Wir haben uns für eine Bootsfahrt entschieden, denn das stand schon länger auf meiner Bucketlist. Für die Fahrt zahlt man 25 € (unabhängig von den Personen) und kann dann eine Stunde im See mit einem Holzboot rudern. Wenn man das Boot innerhalb einer halben Stunde zurückbringt, bekommt man 10 € wieder zurück.
Die Bootfahrt war ein echtes Highlight! Der See war zwar voll mit anderen Booten, wenn man aber weit genug herausgefahren ist, hatte man seine Ruhe und es kam sogar etwas Romantik auf! Die Stunde haben wir auch voll ausgenutzt, Fotos gemacht und die Kulisse genossen. Von den Touristen rund um den See haben wir so nichts mitbekommen.
Die Boote können von Mitte Juni bis Ende September täglich von 10:00 Uhr – 17:00 Uhr ausgeliehen werden.
Zum Thema Parken: Achtung, Achtung! Viele Leute scheinen das Parkschild nicht richtig zu lesen. Es kostet unterschiedlich viel, je nachdem zu welcher Uhrzeit ihr da seid. Als Beispiel: Zwischen 07:00 Uhr und 17:00 Uhr kostet das Parken für PKWs 6,00 € für die ersten drei Stunden! Die meisten überlesen irgendwie diese drei Stunden und bleiben dann länger. Dann wird es aber teuer, denn ein Tagesticket kostet 12 €. Nach 17:00 Uhr kostet es dann nur noch 4,00 € die ersten drei Stunden und nach 20:00 Uhr sogar nur 2,00 €. Motorradfahrer zahlen ca. die Hälfte und Camper müssen ein Tagesticket für 20,00 € bezahlen.
Beste Reisezeit
Der Pragser Wildsee ist sicher zu allen Jahreszeiten ein Besuch wert. Die Hauptsaison sind Juli und August, hier haben die Italiener Ferien und dann wird es noch viel voller. Wir empfanden es im Juni als recht angenehm. Es war zwar voll, dafür hatten wir Traumwetter. Wir sind da der deutsche Durchschnitt. Wir Deutschen kommen nämlich überwiegend im Juni und September nach Südtirol
DIE DREI ZINNEN WANDERUNG. ODER: WO ES DIE BESTE PIZZA GIBT!
Eigentlich stand von Anfang an fest, dass wir die drei Zinnen Wanderung machen werden. Deshalb war auch Toblach unser Ausgangsort. Leider hatte es aber nicht nur in der Schweiz im Mai so viel geschneit, sondern auch in Südtirol. Für alle Leute unerwartet lag noch Anfang Juni sehr viel Schnee bei den Drei Zinnen und somit war eine Wanderung nur mit Hochalpiner Ausrüstung möglich.
Da wir diese natürlich nicht bei uns hatten, fiel der Ausflug für uns in Wasser. Oder in den Schnee…
Es gibt in der Nähe einen „Drei Zinnen Viewpoint“, ca. 10 Autofahrminuten von Toblach entfernt. Aber ehrlich gesagt, ist der nicht so spektakulär. Ich habe vergebens versucht ein schönes Bild zu machen, das Bergmassiv war einfach zu weit entfernt. Wir sind deshalb aber nicht traurig, denn somit haben wir noch einen weiteren Grund wieder zu kommen. Südtirol steht für nächstes Jahr ganz sicher wieder an!
Was haben wir denn nun alternativ gemacht, wenn wir schon nicht zu einer sportlichen Wanderung aufgebrochen sind? Wir haben uns den Bauch mit einer leckeren Pizza vollgeschlagen und haben den restlichen Tag einfach entspannt.
Die angeblich beste Pizza in Norditalien gibt es übrigens bei Al Table in der kleinen Ortschaft Arabba. Wir haben den Tipp von jemanden bekommen, der regelmäßig hier in Südtirol unterwegs ist und können definitiv bestätigen, dass die Pizza super lecker ist!
Ein wenig besser fanden wir allerdings unsere Pizza in der „Ristorante Pizzeria Bar Sportbistro“ in Oris, nahe Mals auf unserem Heimweg. Das Restaurant klingt jetzt zwar nicht so besonders, aber die Pizzen sind riesengroß und wirklich schmackhaft. Super Preis-Leistungsverhältnis!
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