Für die Europäische Kulturhauptstadt 2018 haben wir uns einen ganzen Tag Zeit genommen. Wir wurden von Ines mit den Worten „Es ist leider etwas schlechter Wetter“ begrüßt, dabei hatte es über 20° Celsius. Da in der Schweiz zum aktuellen Zeitpunkt gerade einmal 1° Celsius herrschte, waren wir absolut zufrieden mit dem Wetter und haben sie dann ein wenig verständnislos angeschaut. Ines von locally abroad ist eine gute Freundin von Alex, welche uns glücklicherweise an diesem Tag die Stadt gezeigt hat.
DER TRITONENBRUNNEN
Getroffen haben wir uns direkt vor dem Stadttor am Tritonenbrunnen. Ein gigantischer Brunnen mit drei Tritonen Skulpturen die über zwei Meter hoch sind. Insgesamt ist der Brunnen etwa vier Meter hoch und hat einen Durchmesser von ganzen 30 Metern. Was auffällt ist, dass alle drei Tritone Richtung Stadt schauen.
Der Brunnen ist schon einmal ein beeindruckendes Bauwerk für den Start.
SALUTKANONEN
Seit 1820 wird jeden Mittag um 12:00 Uhr ein Kanonenschuss abgegeben. Das scheint ziemlich viele Touristen anzuziehen. Da es zeitlich gepasst hat, haben wir uns diesen auch angehört, sehen konnten wir nicht so viel. Obwohl es jetzt ein Video gibt, bei dem wir uns den Schuss im nach hinein dann doch angesehen haben.
Es ist für drei Euro möglich, eine Kanonenführung zu machen. Dabei bekommt man die Kanonen gezeigt und erklärt, wie sie funktionieren etc. Wir haben uns das nicht angesehen, sondern waren bei den Upper Barrakka Gardens. Von dort aus hat man eine sehr schöne Aussicht und kann, wenn es einen interessiert, trotzdem von oben den Kanonenschuss beobachten.
KULINARISCHES MALTA
Zu den maltesischen Spezialitäten gehören definitiv viel Gemüse, Fischspeisen und Kaninchen. Fenek (Kaninchen) ist übrigens das Nationalgericht. Man findet man eine sehr bunt durch gemischte Küche, vor allem viele Einflüsse aus Italien und England. So konnte ich hier sehr gutes Pulled Pork, Nudeln und Pizza essen. Von Fischspeisen distanziere ich mich prinzipiell. Fenek und Muscheln wurden auch gekostet, zwar nicht von mir persönlich, aber ich kann auf jeden Fall weitergeben, dass es sehr lecker gewesen ist.
Pastizzi ist auch eine maltesische Spezialität. Es handelt sich um gefüllte Blätterteigtaschen. Wir haben welche, mit Käse gefüllt, in unserem Hotel am Frühstück probieren dürfen.
ARCHÄOLOGISCHES NATIONALMUSEUM
Für 5 € pro Person ging es für uns in das archäologische Nationalmuseum. Hier sind original Fundstücke der Tempelanlagen von Malta zu finden (teilweise bis zu 3600 v. Christus!). Einen Audio Guide gibt es eigentlich kostenlos dazu, aber wir haben nicht nachgefragt und als wir drinnen waren, war es zu spät. Also dann ohne Audio Guide und alle Texte auf Englisch nachlesen. Ging zum Glück auch.
Für mich persönlich war der Besuch sehr spannend, aber ich konnte es nicht in meinen Kopf bekommen, dass die Sachen, die ich besichtige einfach schon so viele Jahrhunderte bzw. Jahrtausende alt sind. Man steht davor und liest „1600 B. C.“ und denkt sich so „okay, diese Skulptur ist jetzt 3600 Jahre alt“ aber greifen konnte ich den Gedanken nicht so richtig.
Im Museum wurde man durch die verschiedenen Epochen geführt und im obersten Stockwerk gab es noch eine große Münzsammlung der verschiedenen Epochen. Das hat mir noch einmal besonders gefallen zu sehen, was für Prägungen schon vor hunderten von Jahren auf einer Münze genutzt wurden.
Das Museum selbst kann ich jetzt nicht uneingeschränkt weiterempfehlen. Man sollte schon ein gewisses Interesse dafür mitbringen, ansonsten sieht man sich – plump ausgedrückt – nur Steine an. Da kann man die Zeit dann anders investieren.
VALLETTAS KIRCHEN
Auf Malta sind die Einwohner sehr streng römisch katholisch, das zeigt sich auch an den vielen Kirchen, welche es auf der Insel gibt. Über 350 auf der kleinen Fläche von 316 km², wobei natürlich auch viele auf den Nachbarinseln zu finden sind.
Auch Valletta hat eine Vielzahl von Kirchen zu bieten, allen voran die St. John’s Co-Cathedral, welche sich im Stadtzentrum befindet. Wir konnten diese nur von außen bestaunen, da sie zum Zeitpunkt unseres Besuches geschlossen war.
Wir haben viele andere Kirchen auf dem Weg durch Valletta entdeckt. Dadurch, dass die Gassen recht eng und die Gebäude sehr hoch gebaut sind, hat man teilweise nicht so viel von der schönen Architektur sehen können.
Manche hätte ich nicht einmal als Kirche identifiziert, wenn ich nicht darauf hingewiesen worden wäre. Hier waren die Kirchen optisch perfekt in Wohnhäuser integriert. Wenn jemand sehr in diesem Bereich interessiert ist, sollte er für Valletta viel Zeit mitbringen. Alleine in Valletta gibt es über 20 Kirchen, was beeindruckend ist, da es die kleinste EU-Hauptstadt ist.
Wenn ihr Zeit habt, solltet ihr dieses Jahr Valletta definitiv einen Besuch abstatten. Da es die europäische Kulturhauptstadt 2018 ist, gibt es dieses Jahr massig kulturelle Programme und Veranstaltungen die sich sehen lassen.