Schwefelgeruch, seltsame Mondlandschaften und ein kleiner Adrenalin Rausch. Schon länger schlummert dieser Wunsch in mir auf einem aktiven Vulkan zu stehen. In Bali haben wir die Gelegenheit verpasst auf den Mount Batur zu wandern, aber in Neuseeland gibt es ja den ein oder anderen Vulkan und deshalb hatten wir uns nach unserem Bali Aufenthalt fest vorgenommen: In diesen 4 Wochen werden wir unsere Füße auf einen aktiven Vulkan setzen!
Zu Weihnachten gab es dann eine riesen Überraschung für Alex, denn ich hatte eine Tour zur White Island* gebucht, Neuseelands einziger Vulkaninsel. Wie cool ist das denn?
Update 2024: Es ist aufgrund von hoher Vulkanaktivität seit 2020 nicht mehr Möglich eine Tour auf die Insel zu unternehmen. Rundflüge über die Insel sind aber noch möglich.
DIE FAHRT VON ROTORUA NACH WHAKATANE
Die Tour selbst ist stark Wetter- und Wellen abhängig und kann jederzeit kurzfristig abgesagt werden. Am Tag der Tour haben wir kurz vor 08:00 Uhr Morgens unsere Bestätigungsmail erhalten und sind sofort los gedüst. Um 09:00 Uhr sollte es losgehen. Da das sehr knapp ist haben wir extra die Nacht vorher in Whakatane verbracht.
Die Stadt selbst hat nicht sehr viel zu bieten, es ist aber eine schöne und ruhige Umgebung um mal die Seele baumeln zu lassen. Die meisten Touristen kommen hier tatsächlich nur wegen der White Island Tour her. Diese startet nämlich nur in Whakatane.
Vor Ort gibt es auch noch ein Wrack zu betauchen. Das Schiff wurde 2008 versenkt und soll als künstliches Riff dienen.
Bis dato war Neuseeland landschaftlich recht europäisch von dem was wir gesehen hatten, wenn man den Hotspot Rotorua mal außen vorlässt.
Deshalb hat uns die Route zum kleinen Örtchen Whakatane so extrem gut gefallen! Die Straße ist sehr kurvig und die Pflanzen haben so ein schönes saftiges grün. Zwischenzeitlich könnte man meinen man fährt durch Regenwälder – so stelle ich mir ein wenig Hawaii vor.
DIE ÜBERFAHRT ZUR WHITE ISLAND
Am Startpunkt der Tour angekommen gibt es erst einmal eine Sicherheitseinweisung. Ungefährlich ist die Sache mit dem aktiven Vulkan nämlich nicht.
Nachdem wir unsere Sicherheitseinweisung unterschrieben haben, durften wir auch schon aufs Boot. Dieses ist recht groß, es gibt zwei Etagen und es ist möglich sich auszusuchen, ob man lieber drinnen oder draußen sitzen möchte. Wir haben uns für draußen entschieden, um die frische Meeresluft zu genießen.
Als wir vom Hafen raus fuhren haben wir einen riesigen Seelöwen gesehen! Er lag da und hat sich von uns nicht stören lassen. So ein großes Lebewesen möchte sich halt auch mal sonnen und sein Leben genießen.
Die Überfahrt zur Insel selbst dauert ca. 1.5 Stunden. Man sollte nicht unterschätzen, wie stark das Boot schwanken kann. Wenn ihr schnell Seekrank werdet, solltet ihr in jedem Fall Tabletten gegen Übelkeit dabei haben! Ich hatte leider keine und nach ca. einer Stunde ist mir immer schlechter geworden. Die letzten 15 Minuten waren dann richtig nervenaufreibend. Um mich herum haben sich schon vier Leute übergeben und bei den ganzen Geräuschen ist mir noch übler geworden. Ich konnte diese verdammte Insel nicht sehnlicher herbeiwünschen! Irgendwie haben wir es dann aber doch überstanden.
Da ist sie nun also: Neuseelands einzige Vulkaninsel.
Nun wurde ein Schlauchboot fertig gemacht und wir wurden mit Rettungswesten und Sicherheitshelmen ausgestattet. Die Seekranken hatten den Vortritt und so waren wir (dank meines bleichen Gesichtes) in der ersten Gruppe, die auf die Insel durfte. Über eine Leiter geht es dann in das Schlauchboot, welches stabiler ist als ich erwartet hatte. Ich konnte mich gut festhalten und dann sind wir keine zwei Minuten später auf der Insel gewesen.
BUCKETLIST ZIEL ABGEHAKT: DIE ERSTEN SCHRITTE AUF EINEM AKTIVEN VULKAN
Nachdem ich mich orientiert und beruhigt hatte, konnte ich endlich mal Zeit und einen freien Geist finden, um mich überhaupt einmal umzusehen.
Die Schwimmweste habe ich ausgezogen, nach dem ich mich mit offenem Mund zwei Mal um mich selbst gedreht habe. Hier sieht es wirklich aus wie auf dem Mond! Ich war zwar noch nie da, aber so stelle ich mir tatsächlich eine typische Mondlandschaft vor. Oder doch eher der Mars? Jedenfalls nicht von dieser Welt!
Ein paar Fakten für euch: Die White Island ragt um die 321 Meter hoch. Das ist allerdings nur der sichtbare Teil. 70 % liegt unterhalb des Meeresspiegels und liegt somit im verborgenen. Erinnert mich sehr an das Eisbergmodell von Schulz von Thun.
Es ist übrigens verboten die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Die Besucherzahl ist limitiert und darf nur mit einem erfahrenen Guide erkundet werden.
GOODBYE VULCANO
Nach der Tour geht es mit dem Schlauchboot zurück aufs Schiff. Diesmal habe ich mich ins Bootsinnere gesetzt, da ich mich dort sogar hinlegen konnte. Eine Frau war so nett und hat mir etwas gegen die Übelkeit gegeben. Die Rückfahrt habe ich dann komplett verschlafen, habe mir aber sagen lassen, dass einige wieder zur Tüte greifen mussten. Die Wellen waren an dem Tag aber auch wirklich wild!
Lasst euch davon aber nicht abschrecken. Die Tour nicht zu machen, aufgrund der Angst vor der Fahrt, ist ein großer Fehler!
Die White Island Tour war eines unserer Top 3 Highlights in ganz Neuseeland und wir wollen diese Erfahrung nicht missen.
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