29 Stunden. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 29 Stunden unterwegs um ans schönste Ende der Welt zu fliegen. Wir hatten dabei noch Glück, denn man kann locker, je nach Verbindung, über 30 oder sogar 40 Stunden benötigen, um in den Genuss von Neuseeland zu kommen.
Nach einigen Strapazen, wie einem stark nach schweiß riechenden Mann in unserer Sitzreihe, haben wir es endlich nach Auckland geschafft. Wir haben keinen Stopover eingelegt, denn wir möchten die komplette Zeit die wir haben, für Neuseeland nutzen.
Aotearoa heißt das schöne Land auf Maori: das Land der langen weißen Wolke. Das Land, das am weitesten weg von Deutschland ist. Mein Traumland, seitdem ich 2005 mit meinem Papa „Der Herr der Ringe“ gesehen habe.
14 Jahre später ist es endlich so weit: Kia Ora Neuseeland, jetzt komme ich!
ANKUNFT IN AUCKLAND
Nach 29 Stunden Flugzeit ist man ziemlich geplättet, wie sich viele vorstellen können. Wir hatten eine Unterkunft in der Nähe des Flughafens gebucht, da wir kurz vor Mitternacht ankamen. Als wir ziemlich müde die Türen des Flughafens verließen, überkam uns erst einmal eine schöne angenehme Wärme. Oh ja, keine Minusgrade mehr wie in der Schweiz. Wir haben jetzt Sommer! Trotz Müdigkeit überkamen mich riesige Glücksgefühle! Viel Zeit um zu realisieren, dass wir endlich da waren, hatten wir allerdings gar nicht. Es war ja schon spät und wir mussten unsere Unterkunft finden.
Wir haben im Kiwi Backpackers Hotel* gebucht und wollten ein Taxi nehmen. Sollte mit dem Auto nicht so weit sein und mit der Busverbindung wollte sich gerade keiner von uns beiden auseinandersetzen. Taxis gab es zu genüge, die auf potenzielle Kunden warteten. Toll ist, dass es am Flughafen eine Tafel mit den Taxi Unternehmen gibt, an dem die Tarife ausgeschrieben sind. Also wie viel man pro Kilometer bezahlt. Wir haben uns für eine günstige Variante entschieden und haben den Fahrer mitgeteilt, wo wir hinmöchten. Zu unserer Überraschung, hat er uns erklärt, dass wir den deutlich günstigeren gelben Shuttle Bus nehmen können. Dieser fährt verschiedene Hotels an und unter anderem auch unseres. Wo gibt’s denn sowas? In jedem anderen Land wäre der Taxi Fahrer wohl dankbar über den Umsatz der Leute, die zu faul waren sich in dem Moment richtig zu informieren. Ist das etwa die berüchtigte Freundlichkeit der Kiwis? (so nennen sich die Neuseeländer).
Info: Der Yellow Shuttle Bus fährt Rund um die Uhr, alle 20 Minuten vom Flughafen ab. Die Kosten belaufen sich auf 6 $ pro Person.

1 TAG IN AUCKLAND
Wir haben effektiv einen Tag in Auckland. Mehr wollen wir auch gar nicht, denn wir haben einen straffen Zeitplan. 4 Wochen für die Nord- und Südinsel möchten wir mit dem Camper erkunden. Die Natur soll im Vordergrund stehen, nicht die Städte. Diesen einen Tag in Auckland haben wir auch nur geplant, um einfach mal anzukommen und uns zu orientieren. Den Tag haben wir auf einer Erdbeerfarm mit einem frischen Erdbeershake begonnen. Eigentlich wollten wir zum Frühstücken hin, denn dort sollte es Pancakes geben. An dem Tag, an dem wir da waren, war das aber leider nicht der Fall. Na, dann eben einen leckeren Shake. Solche Erdbeerfarmen haben wir in ganze Neuseeland verteilt gesehen und empfehlen euch auf jeden Fall einen Shake zu trinken oder ein frisches Erdbeereis zu essen.
Mit dem Bus ging es dann für knapp 10 $ in die City. Mein erster Eindruck von Auckland war ehrlich gesagt nicht so berauschend. Es gibt, wie in den meisten Städten Neuseelands, keine richtigen Sehenswürdigkeiten und oft auch kein Zentrum. Klar, es gibt den Skytower. Es war auch lustig die Menschen zu sehen und schreien zu hören, die sich in die Tiefe stürzten. Aber gepackt hat mich die Stadt irgendwie nicht, trotz Meeresluft und Möwen Gesang.
Wofür Auckland richtig toll ist, ist zum shoppen und essen. Vor allem essen! Wir haben so viele leckere Sachen und so schöne Restaurants entdeckt – man hätte sich tagelang einfach durchschlemmern können. Habt ihr schon einmal eine Brezel gegessen, welche mit Cheddar gefüllt war? Damit meine ich, richtig schön warm und schmelzender Käse, wenn man reinbeißt… mmmmh… ich bekomme schon Hunger, wenn ich diese Zeilen hier schreibe!
So eine Brezel könnt ihr bei Popa’s Bretzels essen. Absolut empfehlenswert!
Unser richtiges Essen hatten wir im Jack Tar mit Blick aufs Meer. Mein Essen war in Ordnung, aber Alex hat eine seiner besten Fish ’n‘ Chips dort gegessen.

MOUNT EDEN
Als wir genug geshoppt und gegessen haben, wollten wir endlich ein bisschen Natur. Dafür sind wir immerhin nach Neuseeland gekommen! Nach einer kurzen Recherche haben wir uns für den Mount Eden entschieden. Die höchste natürliche Anhebung in Auckland und mit 196 Metern auch noch am Abend einfach zu erklimmen. Wir wollten den Sonnenuntergang auf dem Berg verbringen und haben für die Dunkelheit unsere Stirnlampen eingepackt.
Wir sind von der Stadt aus zu Fuß auf den Mount Eden gelaufen und waren ca. 1 Stunde unterwegs. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit dem Bus bis an den Fuße des Mount Eden zu fahren und dann in ca. 15 Minuten nach oben zu laufen.
Der Mount Eden ist ein ruhender Vulkan, der vor 28.000 Jahren das letzte Mal ausgebrochen ist. Der Riesen Krater ist etwa 50 Meter tief und bereits mit Gras bewachsen. Es ist jedoch verboten den Krater zu betreten, da dieser für die Maori heilig ist. Was übrigens auch verboten ist, ist mit seiner Drohne zu fliegen! Es gibt ein großes Verbotsschild und leider haben wir jemanden gesehen, der trotzdem geflogen ist. Wir nutzen auch eine Drohne, liebend gerne sogar, aber die Verbote müssen respektiert werden, sonst werden die Gesetze dafür immer schärfer.
Auf dem Mount Eden angekommen hat man eine wahnsinnig schöne Aussicht über Auckland! Wir haben die Skyline sowohl bei Tag, als auch bei Nacht gesehen und beides ist wirklich wunderschön.
Diesen Ort zum Sonnenuntergang zu besuchen war die beste Entscheidung des Tages und unser absolutes Highlight für unseren Tag in Auckland.


0 Kommentare